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Weihnachten für alle

Es sollte ein „Weihnachten für alle“ werden – und viele sind der Einladung gefolgt: Rund 250 Gäste haben auf dem Westerburger Rathausplatz die Vorweihnachtszeit genossen. Bei warmen Getränken, leckeren Speisen und viel Musik verbrachten junge und ältere Einheimische und Geflüchtete schöne gemeinsame Stunden.

Die Idee zu dem Fest hatte der Arbeitskreis „Soziales Westerburg“. Dessen Mitglieder wollten das schwierige Jahr mit einem hoffnungsvollen Zeichen beenden. „Unser Anliegen war, uns und denjenigen, die von den Krisen dieses Jahres besonders betroffen sind, eine Freude in der Weihnachtszeit zu bescheren“, sagt Nadine Bongard, Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Dekanat Westerwald.

Daraus entstand in Kooperation mit der Westerwälder Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (Wekiss), den Westerwälder Clowndoktoren und dem Café International ein liebevoll konzipierter Nachmittag, der zunächst mit einem Theaterstück für Kinder in der Westerburger Stadthalle begann: Das Figurentheater „Happy End“ zeigte im Stück „Ein Nasenbär kracht durchs Dach“, wie wichtig Freundschaften sind. Das Besondere: Die Schauspieler ließen ihre Puppen in einer Fantasiesprache miteinander sprechen. Die verbindende Botschaft kam an. Und zwar ganz gleich, aus welchem Land er oder sie kommt: Viele BesucherInnen sind vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet.

Schon während des Theaters wuselten die Westerwälder Clowndoktoren durchs Publikum. Das sind Ehrenamtliche, die seit 20 Jahren Menschen in Krankenhäusern, Senioreneinrichtungen, Hospizen und bei Veranstaltungen Freude machen. Auch in Westerburg sorgten die bunt gekleideten Gesellen für strahlende Gesichter und führten die Gäste nach dem Theaterstück zum kleinen Weihnachtsmarkt am Westerburger Rathausplatz.

Dort gab’s heiße Waffeln von den freiwilligen HelferInnen des „Café International Westerburg“ und am Stand des DRK Ortsvereins Westerburg heiße Würstchen. Wer wollte, konnte sich im Ratssaal bei Kaffee, Kakao, Kinderpunsch und Kuchen aufwärmen oder kreativ werden: Mitarbeiterinnen den Jugendzentrums Westerburg bastelten mit den Gästen weihnachtliche Accessoires, und Helferinnen des „Café International“ zauberten beim Kinderschminken viele Glitzer- und Wintermotive auf die Gesichter der Jungs und Mädchen. Auf dem Rathausplatz begrüßten die OrganisatorInnen die Gäste mit Weihnachtsliedern – und im Laufe des Abends versammelten sich immer mehr ältere und junge Sängerinnen und Sänger auf der Bühne, um die festlichen Stücke mitzuschmettern.

Besonders voll wurde es dann während der Bescherung: Die Veranstalter beschenkten die jungen Besucherinnen und Besucher mit Weihnachtstaschen; voll mit Leckereien fürs Fest und Farbkästen. Apropos beschenken: „Weihnachten für alle“ war dank der Unterstützung der Else-Schütz-Stiftung für die Gäste kostenlos – inklusive aller Speisen, Getränke und des Spielzeugbasars. „Es ist schön, dass so viele Menschen gekommen sind und wir mit ihnen Weihnachten feiern können – ohne, dass sie immer in ihr Portemonnaie schauen und überlegen müssen, ob sie sich das leisten können“, freut sich Martina Best von der Wekiss. So können alle an dem Nachmittag teilnehmen, sagen die Veranstalter. Auch diejenigen, die für einen Weihnachtsmarktbesuch kein Budget zur Verfügung haben.

Die Freude, sie war an diesem Nachmittag nicht nur bei den Organisatoren deutlich spürbar. Sondern auch bei den Gästen, den vielen Ehrenamtlichen – und bei den Turmbläsern der Stadtkapelle Westerburg. Trotz frostiger Temperaturen tauchten sie den Rathausplatz in swingende Weihnachtsklänge und sorgten so für einen schönen Ausklang eines besonderen Fests, das gezeigt hat, wie verbindend Weihnachten sein kann. (bon)

Im Detail: Der Arbeitskreis „Soziales Westerburg“

Dem Arbeitskreis „Soziales Westerburg“ gehören alle Einrichtungen, Vereine, Kirchengemeinden und Behörden aus den Bereichen Soziales und Bildung in der Verbandsgemeinde Westerburg an. Der Kreis trifft sich mehrmals im Jahr und widmet sich zurzeit besonders den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine: Während ihrer regelmäßigen Treffen koordinieren die Mitglieder die Unterstützung und Begegnung für Geflüchtete in der Verbandsgemeinde Westerburg. Außerdem legen sie ein großes Augenmerk auf die schwierige Lage von Menschen, die von der Energiekrise betroffen sind.

Text/Bild: 

Evangelisches Dekanat Westerwald, Sabine Hammann-Gonschorek | Peter Bongard

- Referenten für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit -

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